Geschichten schaffen Verbindung
Sophie-Scholl-Schule Hanau nimmt am bundesweitem Vorlesetag teil
Mit großer Begeisterung hat die inklusive, ganztägige Sophie-Scholl-Schule in Hanau heute am bundesweiten Vorlesetag teilgenommen. 15 freiwillige Vorleserinnen und Vorleser sorgten für leuchtende Kinderaugen und spannende Geschichten: Unter ihnen waren Martin Berg, Geschäftsführer der BWMK, und Yvonne Backhaus-Arnold, Redaktionsleiterin des Hanauer Anzeigers.
Der jährliche bundesweite Vorlesetag ist eine Initiative von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung. Er findet traditionell am dritten Freitag im November statt und setzt ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Vorlesen spricht Deine Sprache“. Damit wird die verbindende Kraft von Geschichten betont – unabhängig von Herkunft und Muttersprache. An der Sophie-Scholl-Schule erlebten die Kinder beim gemeinsamen Zuhören und Mitmachen genau das, was Vorlesen so besonders macht: Geschichten schaffen Verbindung, fördern Verständnis, erweitern den Wissensschatz und stärken das Miteinander. Die inklusive ganztägige Grundschule wurde 2013 vom BWMK gegründet, um Kindern mit und ohne Behinderungen ein Bildungsumfeld zu bieten, das sich an ihren Stärken orientiert, ihre Selbstbestimmung und Selbstständigkeit begünstigt sowie das Lernen von- und miteinander fördert.
„Gerade in einem schulischen Umfeld, dass das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung unterstützt, ist es essenziell, die Voraussetzungen zu schaffen, damit jedes einzelne Kind sich verständlich machen kann und auch die anderen versteht“, betont Schulleiterin Marion Kreile-Deysenroth. Deshalb werde an der Schule unter anderem viel Wert auf Unterstützte Kommunikation gelegt – etwa durch das Erlernen von Gebärdensprache und die konsequente Nutzung von Piktogrammen und technischen Hilfsmitteln. „Jedes Kind bekommt an der Sophie-Scholl-Schule die Unterstützung, die es für seine individuelle Entwicklung braucht – ob beim Verstehen einer Geschichte oder beim Austausch über die Figuren und Themen“, so die Schulleiterin.
Die Bandbreite der ausgewählten Literatur war groß: Martin Berg begeisterte die Schüler:innen mit einer lebendigen Erzählung über einen kleinen Jungen und seine Erfahrungen als so genanntes „Sandwichkind“ zwischen einem älteren Bruder und einen jüngeren Schwester. Verzaubern ließen sich die Kinder von Yvonne Backhaus-Arnold, die sehr einfühlsam ihr persönliches Lieblingsmärchen „Schneewittchen“ vortrug – aus einem besonders schönen Buch mit Goldschnitt und tollen Illustrationen, dass sie selbst als Kind geschenkt bekommen hatte. Die Kinder präsentierten im Anschluss an die Lesestunde stolz ihre eigenen Märchenhefte, die sie im Unterricht farbenfroh und fantasievoll gestaltet hatten.
Yvonne Backhaus-Arnold las aus einem besonders schön gestalteten Märchenbuch die Geschichte von Schneewittchen vor. Foto: BWMK
