"Die gemeinsame Arbeit darf nicht aufhören"

Zum Jahrestag des Anschlags in Hanau ruft BWMK-Geschäftsführer Martin Berg zum Einsatz für Demokratie und Vielfalt auf

Das BWMK tritt mit seinen vielfältigen Initiativen und Angeboten dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt in der Gesellschaft teilhaben und aktiver Teil des Gemeinwesens sein können. Daher ist die Haltung klar: "Respekt und Wertschätzung jedem einzelnen Menschen gegenüber", unterstreicht der Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Berg. Der 19. Februar als Jahrestag des Anschlags in Hanau sei Anlass, um immer wieder die eigene Haltung zu reflektieren und aktiv für die demokratisch-freiheitliche Grundordnung einzutreten.

Das BWMK habe in den 50 Jahren seines Bestehens ein Netzwerk aus Angeboten und Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderungen aufgebaut und wirke damit auf den gesellschaftlichen und sozialpolitischen Diskurs ein. "Mit unserer Arbeit und unseren Initiativen zeigen wir, dass das Miteinander unterschiedlicher Menschen in der Arbeits- und Lebenswelt funktionieren kann. Und dass sich Erfolg einstellt, wenn die Voraussetzungen geschaffen werden, damit jede/r Einzelne seine Fähigkeiten und Talente einbringen kann", so Berg. "Inklusion ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."
Vielfalt und Demokratie als einander bedingende Dimensionen seien ein Dauerthema. Auch die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Sozialunternehmens im Sommer 2024 seien davon geprägt gewesen. "Die gemeinsame Arbeit für eine Gesellschaft, in der alle teilhaben können und niemand ausgeschlossen wird, darf nicht aufhören."

Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, hat seine Amtszeit unter das Motto gestellt: "Demokratie braucht Inklusion".
In einem Interview findet er klare Worte: "Die Leute, die ein Problem mit der Demokratie haben, haben meistens auch ein Problem mit Inklusion. Das ist teilweise ein klarer Tabubruch, der vollzogen wird. Offensichtlich ist es in Deutschland immer noch gesellschaftlich akzeptabel, dass Menschen mit Behinderungen systematisch benachteiligt werden, statt unsere Systeme so aufzubauen, dass alle davon profitieren können. Ich bin manchmal so ein bisschen ratlos, womit das zusammenhängt. Deswegen ist meine Position, immer wieder klarzumachen, dass es bei Inklusion nicht um etwas Ideologisches geht, sondern um die Umsetzung von Menschenrechten. Und dass wir eine große Verantwortung haben als Deutsche mit der Shoa und mit T4. Es ist weiterhin erforderlich, dass Selbstvertretungen, Communities und politisch Verantwortliche dranbleiben und nicht locker lassen."

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