Werkstätten:Messe 2021 funktioniert auch digital gut!

BWMK mit Fachvorträgen und virtuellem Messe-Stand beteiligt / Neue Ideen zur beruflichen Teilhabe und Inklusion

Digitales Arbeiten und Netzwerken erfordert Flexibilität und Kreativität: Mal hängt die Technik, mal fragt man sich, wie man Inhalte am besten aufbereitet, damit möglichst viele einen Nutzen davon haben. Das Zwischenfazit nach anderthalb Tagen Werkstätten:Messe 2021 digital: Vieles funktioniert erstaunlich gut, dennoch vermissen die meisten den persönlichen Kontakt - zum Beispiel bei einem Tässchen Kaffee am Stand vom Lili Marleen, der in den Jahren vor Corona die Messe bereicherte.

Trotz Corona-Krise: Werkstätten gestalten Zukunft
Das BWMK ist selbstverständlich auch digital dabei: Werkstatt-Beschäftigte und KlientInnen werden beim Online-Messebesuch unterstützt, unser virtueller Messe-Stand informiert über innovative Arbeits- und Dienstleistungsangebote, und auch im Veranstaltungsprogramm können BesucherInnen unser Sozialunternehmen erleben.
Traditionell nehmen viele Kräfte des BWMK, sowohl Personal, als auch Werkstatt-Beschäftigte, an der Werkstätten:Messe teil, um einerseits zu zeigen, was sie leisten, und sich andererseits von pfiffigen Konzepte zur Teilhabe an Bildung, Arbeit und anderen Bereichen der Gesellschaft inspirieren zu lassen. Bekannt ist die Nürnberg-Messe nicht nur durch ihre attraktive Produktschau, sondern auch durch das hochkarätige Fachvortragsprogramm und das Karriere:Forum.
Das alles ins Netz zu verlagern war sicher eine Mammutaufgabe für die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAG WfbM) und das Team der Messe Nürnberg.
Nach einem gelungenen digitalen Messe-Auftakt am 14. April mit zahlreichen prominenten Gästen und einem Interview mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sowie mittlerweile Tausenden BesucherInnen der Fachvorträge und weiteren virtuellen Veranstaltungen steht fest: Trotz Corona-Krise ist die Werkstatt-Szene in Deutschland engagiert dabei Zukunft zu gestalten.

Hubertus Heil: „Brauchen soziale Infrastruktur für Inklusion“
Kernthemen wie Selbstbestimmung durch Beteiligung, mehr Möglichkeiten der Beschäftigung für Menschen mit schweren Behinderungen, Chancen der Digitalisierung und Reform der Entgelt-Systematik in den Werkstätten zeigen, welche Beiträge Werkstätten leisten, damit sich Menschen mit Behinderungen als Teil der Gesellschaft und anerkannt erleben können. Werkstätten ermöglichen Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe an Bildung und Arbeit, sind Dreh- und Angelpunkt für soziale Kontakte sowie persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Dass die Werkstätten wichtige Wegbereiter auf dem Weg hin zu mehr Inklusion seien, stellte auch Arbeitsminister Heil fest. Auch bei Reformen und der Entwicklung neuer Perspektiven müssten Menschen mit Behinderung eingebunden sein, so Heil. Die Corona-Pandemie habe Menschen mit Behinderungen besonders hart getroffen und ihre Möglichkeiten im Arbeits- und Privatleben noch stärker eingeschränkt. Hier werde die Bundesregierung weiter dafür sorgen, die Härten abzumildern. Es sei wichtig „dass die soziale Infrastruktur, die wir für Inklusion brauchen, nicht von der Krise weggespült wird“, unterstrich Heil.

BWMK mit Fachvortrag zu Unverpackt-Läden und Beitrag im Karriere:Forum
Die Messe-Beiträge des BWMK stießen auf große Resonanz: Online wurde über das Konzept der Unverpackt-Läden und die damit verbundene Chance der beruflichen Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen informiert. Dorothee Müller und Jürgen Müller vom BWMK stellten das Projekt vor, und Sylwia Rodeck, Projektleiterin bei der Genossenschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung (GDW Mitte), informierte über das komplementäre Beratungsangebot für Werkstätten und Inklusionsbetriebe. Mehr als 130 Teilnehmerinnen nahmen an dem Vortrag teil und stellten Fragen zum Konzept, das mehrere Aspekte vereinigt: Umweltschutz, berufliche Rehabilitation und das "Erlebbar-Machen", dass Menschen mit Behinderung mitten in unserer Gesellschaft Wertvolles leisten. In den beiden Läden des BWMK in den Stadtzentren von Hanau und Gelnhausen werden mittlerweile mehr als 300 Sorten Lebensmittel lose zum Verkauf angeboten und können vor Ort in mitgebrachte Behälter abgefüllt werden. Das funktioniert auch mit verschiedenen Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln.

Großes Interesse zeigten die Messe-BesucherInnen auch am Beitrag des BWMK im Karriere:Forum. Hier ging es um die Weiterbildung zum Assistenten/zur Assistentin für Gesundheit und Fitness, die vom BWMK in Zusammenarbeit mit Special Olympics Deutschland entwickelt wurde. Die Weiterbildung für Menschen mit Behinderung hat zum Ziel, diese in Gesundheitsthemen zu unterweisen, so dass sie im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder in Gesundheits- und Fitnesszentren beratende und begleitende Tätigkeiten übernehmen können. Pia Egner vom Bildungsteam des Blauhauses in Hanau sowie Christopher Huber, Leiter des Physiotherapiebereichs im Westpark Hanau, einem Tochterunternehmen des BWMK, brachten den TeilnehmerInnen die interessante Weiterbildungsoption näher.

www.werkstaettenmesse.de

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