„Viola“ bringt Essen und Getränke

Service-Roboter wird während Projektphase im Café des Brockenhauses Hanau getestet / Projekt der Spessart Tourismus GmbH

Ein Service-Roboter unterstützt das Café-Team im Brockenhaus Hanau.

Der Einsatz von neuen Technologien zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung ist selbstverständlich auch im BWMK ein Thema. Seit Ende November wird nun in Zusammenarbeit mit der Spessart Tourismus GmbH ein Serviceroboter getestet, der zunächst im Café des Brockenhauses Hanau herumflitzt und die Gäste mit Speis und Trank versorgt.

„Unser Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen bei der Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft zu unterstützen – auch in der Arbeitswelt“, unterstreicht Dr. Christoph Heim vom BWMK.
Moderne Technologien könnten dazu beitragen, Menschen mit Behinderungen den Arbeitsalltag zu erleichtern und ihnen Wege eröffnen, ihre Fähigkeiten optimal einzusetzen. Beispiel Gastronomie: Der Serviceroboter, vom Team des Brockenhauses liebevoll „Viola“ getauft, kann Speisen und Getränke zu den Tischen bringen.
Dadurch werden Mitarbeiter:innen, die beispielsweise kein Tablett transportieren können, entlastet und in die Lage versetzt, Aufgaben in anderen Bereichen des gastronomischen Betriebs zu erfüllen. Denkbar sei es, so Dr. Heim, Technologien dieser Art auch in weiteren Betriebsstätten des BWMK anzuwenden, um Menschen mit Behinderungen Arbeitsprozesse zu erleichtern.

Frank Syring vom Wiesbadener Digitalministerium erklärte, dass das Projekt in Hessen wohl bislang einzigartig sei.
Bei dem wissenschaftlich begleiteten Versuch seien die drei verschieden großen Roboter bislang in zehn Betrieben eingesetzt worden. Die Testphase werde voraussichtlich noch ein bis eineinhalb Jahre dauern – auch Pflegebetriebe sollen noch daran beteiligt werden.

Die Spessart Tourismus GmbH,die das Projekt organisiert, zieht eine positive Zwischenbilanz des seit gut einem Jahr laufenden Tests:  „Die Hälfte der Testbetriebe kannn sich vorstellen, weiterhin einen Roboter zu nutzen. Dennoch wurde bisher kein Roboter über den Testzeitraum hinaus von einem Betrieb gekauft oder gemietet“, wie Alana van Heek von Spessart Tourismus erklärte. Das könne auch an den Kosten liegen, denn für die elektronischen Helferlein werden pro Stück zwischen 12.000 und 13.000 Euro fällig.

Überdies müssen die baulichen Voraussetzungen in den Betrieben passen: „Viola“ und ihre Geschwister mögen keine Ecken und verwinkelte Wege.

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