Vielfalt als Erfolgsfaktor

Wirtschaftswissenschaftlerin Jutta Rump sprach bei Neujahrsempfang des BWMK über Trends in der Arbeitswelt

„Ohne Vielfalt geht es nicht“ – auch und vor allem in der Arbeitswelt der Zukunft.
Davon in Professor Dr. Jutta Rump überzeugt. Allerdings müsse diese Vielfalt auch in die Strategie eingebunden und genutzt werden, um zum Erfolg zu führen, unterstrich die Expertin für Personalmanagement und Organisationsentwicklung von der Hochschule Ludwigshafen. Sie sprach bei Neujahrsempfang des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) im Brockenhaus Hanau.

Der englische Begriff für Vielfalt - Diversity - ziele auf die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung, ihrem Lebensalter, ihrer physischen oder psychischen Fähigkeiten oder anderer Merkmale.
Der produktive Umgang mit dieser Vielfalt in einem strategischen Gesamtkonzept werde als „Diversity Management“ bezeichnet. Oder anders gesagt: Komplexe Herausforderungen verlangen nach vielen unterschiedlichen Kompetenzen – und damit nach vielen unterschiedlichen Menschen.
Rund 250 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verfolgten mit Spannung die Rede, in der Rump darlegte, warum Diversität für die Zukunft von größter Wichtigkeit ist und unter welchen Voraussetzungen sich ihre Potenziale gut nutzen lassen können.
„Wir möchten mit dem Empfang Impulse geben“, unterstrich der BWMK-Vorstandsvorsitzende Martin Berg. Deshalb beschäftigten sich die zentralen Themen der Festredner oft mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen. Zu den Gästen im voll besetzten Saal der Jugendstilvilla im Hanauer Lamboy-Viertel zählten auch die Landtagsabgeordneten Michael Reul, Heiko Kasseckert (beide CDU) und Christoph Degen (SPD), Vizelandrätin Susanne Simmler (SPD), der Kreisbeigeordnete Winfried Ottmann (CDU) und Hanaus Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD).

„Nicht nur der demografische Wandel und der gesellschaftliche Wertewandel, sondern auch die fortschreitende Globalisierung sind Treiber von Diversität und drängen Unternehmen zum Handeln“, so Rump.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingswelle würden die Themen Migration und Integration zukünftig auch den Arbeitsmarkt und die Unternehmen vor neuen Herausforderungen stellen, denn die in Deutschland lebende ausländische Bevölkerung sei deutlich gewachsen. Unternehmen müssten sich zukünftig noch stärker darauf einstellen, dass ihre Belegschaft immer vielfältiger und „bunter“ wird.

„Ein nachhaltiges Diversity Management wird dabei zum entscheidenden Erfolgsfaktor.“ Es gehe darum, die Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu identifizieren, sie bestmöglich einzusetzen und chancengleich zu fördern. „Je stärker ein Unternehmen oder eine Institution unterschiedliche Hintergründe, Fähigkeiten und Kompetenzen als entscheidend für den eigenen Erfolg versteht und seine Strategien zur Personal- und Organisationsentwicklung entsprechend ausrichtet, desto besser gelingt es, Begabungen und kreative Talente aufzuspüren und zu fördern“, so Rump.

Doris Peter, die Verwaltungsratsvorsitzende des BWMK, stellte in ihrem Grußwort fest: „Hanau lebt Vielfalt.“ Das BWMK trage mit seinem Angebot bei, dass Menschen mit Beeinträchtigungen in der Grimm-Stadt und im gesamten Main-Kinzig-Kreis am Leben in der Gesellschaft teilhaben könnten. Das Personal des BWMK entwickele immer neue Ideen und Konzepte, um Menschen mit Handicaps in allen Bereichen des Lebens so zu unterstützen, damit sie sich als kompetent und anerkannt erleben können.

Beispielsweise zeige die wachsende Zahl der Inklusionsbetriebe, die das BWMK als Tochterunternehmen gegründet hat, wie wichtig besonders auch für Menschen mit Beeinträchtigungen die Chance auf Qualifizierung und eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sei. Die jüngste Tochter, die Westpark GmbH, beschäftige sich mit den Themen Gesundheit und Rehabilitationssport. Das Gesundheitszentrum der Westpark GmbH in Steinheim öffne in der zweiten Jahreshälfte und biete Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Handicaps.

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