Selbstbestimmt leben - ohne Barrieren: Dinner in Bunt anlässlich Aktionstages
Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung / Hanauer Marktplatz verwandelt sich am Freitag, 3. Mai, zur Genuss- und Aktionsmeile
Menschen mit Behinderungen erfahren täglich Benachteiligungen, sei es durch diskriminierende Äußerungen oder handfeste Hindernisse im Alltag. Seit mehr als 30 Jahren macht der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung jeweils am 5. Mai auf diese Benachteiligungen aufmerksam; ins Leben gerufen hat ihn 1992 die Behindertenbewegung „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland“.
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren“. Das BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig) beteiligt sich an diesem Protesttag und nimmt im Aktionszeitraum an der Veranstaltung „Dinner in bunt – Das inklusive Picknick“ in Hanau teil: Mitmach-Stationen und Snacks von und für Menschen mit und ohne Behinderungen, am Freitag, 3. Mai, von 17 bis 19 Uhr auf dem Marktplatz Hanau.
„Das Motto des diesjährigen Protesttags zielt unter anderem auf mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ab; das ist für Menschen mit Behinderungen nach wie vor ein großes, drängendes Thema, was vielen Menschen ohne Behinderung gar nicht so bewusst ist“, stellt BWMK-Geschäftsführer Martin Berg fest. Patrick Demuth bekräftigt diese Aussage; er arbeitet in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) des BWMK und ist stellvertretender Vorsitzender des Werkstattrats, der die Interessen von Werkstattbeschäftigten vertritt: „In Sachen Hindernisse abbauen ist noch sehr viel zu tun, das ist in den vergangenen Jahren nicht spürbar besser geworden. Das betrifft sowohl Vorbehalte in den Köpfen, als auch Barrieren im Alltag.“
Innerhalb des BWMK funktioniere die vom EU-weiten Protesttag eingeforderte Gleichstellung gut. „Unser Werkstattrat ist für die Teilhabe der Werkstattbeschäftigten am Berufsleben sehr wichtig; er bietet Raum für Mitsprache und ermöglicht es, über die Arbeitsbedingungen mitzubestimmen“, berichtet Demuth.
Auch die gesellschaftliche Akzeptanz und Offenheit gegenüber von Menschen mit Behinderungen müsse weiter wachsen: „Wir möchten so akzeptiert werden, wie wir sind – mit unseren Schwächen, aber auch mit unseren Stärken und unserem Recht auf Selbstbestimmung“, fordert Patrick Demuth.
