Heinzelmännchen-Wäscherei für Konzept ausgezeichnet

Inklusionsbetrieb bietet Sprach- und Kulturkurse an / Fachzeitschrift verleiht Preise an Unternehmen mit Vorbildcharakter

Nachhaltigkeit hat viele Gesichter – auch in der Heinzelmännchen-Wäscherei in Wächtersbach. Der Inklusionsbetrieb beschäftigt nicht nur mit einer Quote von rund 50 Prozent der Belegschaft Menschen mit Behinderungen, sondern bietet auch Sprach- und Kulturkurse an, um Menschen mit unterschiedlichen Migrationshintergründen zu integrieren. Für diese Arbeit wurde das Tochterunternehmen des BWMK nun von der Fachzeitschrift WRP (Wäscherei und Reinigungspraxis) mit dem „WRP Star“ ausgezeichnet.

Die neunköpfige Jury, die aus Expert:innen der Textilmanagement- und Wäschereibranche besteht, verleiht  den „WRP-Star“ jedes Jahr an Textilpflegeunternehmen, die sich durch individuelle Konzepte, Philosophien und Strategien auszeichnen. Verlagssitz der Fachzeitschrift ist Hamburg, wo auch die Preisverleihung stattfand.
Für den Preis vorgeschlagen wurde die Heinzelmännchen-Wäscherei durch einen Zulieferer, der sich vor allem von den Sprach- und Kulturkursen beeindruckt zeigte, die seit einigen Monaten regelmäßig für die Mitarbeitenden angeboten werden. „Uns ist es wichtig, dass Menschen, die bei uns arbeiten, sich willkommen fühlen und die Abläufe nachvollziehen können“, so Martin Berg, Geschäftsführer der Heinzelmännchen Wäscheservice und Hausdienstleistungs GmbH. Mittlerweile seien in der Wäscherei 110 Menschen beschäftigt – Mitarbeitende mit und ohne Behinderung sowie aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Um erfolgreich miteinander arbeiten zu können, sei die Kommunikation von zentraler Bedeutung. Daher beschäftige sich der Inklusionsbetrieb intensiv damit, die soziale, kulturelle und ethnische Vielfalt der Mitarbeiter:innen zu fördern und zum Wohl des Unternehmens einzusetzen. In den Sprach- und Kulturkursen gehe es um Begrifflichkeiten und Sprachverständnis – aber auch um die Verständigung über Verhaltensweisen in sozialen Situationen und Werte im Zusammenleben.

Soziales Engagement und ressourcenschonendes Wirtschaften
Seit dem Gründungsjahr 1996 schreibt der Inklusionsbetrieb Erfolgsgeschichte: Was mit einem kleinen Team aus Menschen mit und ohne Behinderung im Rückmühlenweg in Bad Soden-Salmünster begann, ist heute zu einem modernen Wäschereibetrieb in der Industriestraße 36 in Wächtersbach geworden, der mit zeitgemäßen Technologien arbeitet. Moderne Technik unterstützt nach Angaben von Martin Berg auch das ressourcenschonende Wirtschaften: Beispielswiese habe das Unternehmen Vorkehrungen getroffen, um demnächst 30 Prozent des Strombedarfs der Wäscherei mit erneuerbaren Energien zu decken.
Pro Tag werden in Wächtersbach rund 20 Tonnen Wäsche gewaschen – vorwiegend für Reha-Kliniken, Krankenhäuser sowie Wohnstätten und Pflegeheime. Ein eigens geschaffenes Logistikzentrum bietet weitere Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen, die Arbeit in der Wäschereibranche kennenzulernen und Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

 

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