Aktiver Einsatz für Frieden und Toleranz
Teilnehmer:innen des Berufsbildungsbereichs im BWMK beschäftigen sich anlässlich des Jahrestages des rassistischen Anschlags in Hanau mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen

Der inklusive Bildungscampus des BWMK bietet Menschen mit und ohne Behinderungen berufliche Qualifizierung sowie auf individuelle Bedarfe zugeschnittene Fort- und Weiterbildungen an.
Das umfasst auch politische und gesellschaftliche Bildung. Was ist eigentlich eine Demokratie? Welche Werte werden in dieser Staatsform gelebt und wodurch sind diese bedroht? – mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich beispielsweise die Teilnehmer:innen der Demokratiewerkstatt, die seit zwei Jahren regelmäßig vom inklusiven Bildungscampus Hanau im Zusammenarbeit mit den Bildungspartnern Main-Kinzig organisiert wird.
Zugang zu politischer und gesellschaftlicher Bildung für Menschen mit Behinderung
Themen mit besonderer Tragweite wie etwa die aktuellen Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten und auch der herannahende Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau werden im Blauhaus zusätzlich in größerem Rahmen behandelt und bearbeitet.
So haben die Teilnehmer:innen des Berufsbildungsbereichs dieses Jahr für den 19. Februar eine gemeinsame Aktion vorbereitet, die öffentlich für Frieden und Toleranz werben soll.
Der Berufsbildungsbereich ist eine in der Regel zweijährige Phase, die jungen Menschen mit Behinderung nach Verlassen der Schule berufliche Orientierung und Qualifizierung in unterschiedlichen Arbeitsfeldern bietet. Im Zuge von Praktika können sich die Teilnehmer:innen erproben und ausprobieren, welche Arbeit ihnen Spaß macht. Zur Wahl steht ein breites Spektrum an Arbeitsfeldern – von Bürodienstleistungen über Holz- und Metallverarbeitung, Gastronomie, Wäscherei, Scan-Dienstleistungen bis hin zu Einzelhandel und Landwirtschaft. Praxis-Erfahrungen können sowohl in Betrieben der BWMK-Gruppe, als auch in weiteren Unternehmen der Region gesammelt und vertieft werden. Theoretische Inhalte werden unter anderem in der Berufsschule vermittelt.
Menschen mit Behinderung erfahren selbst oft Ausgrenzung
Neben den Hürden, mit welchen Menschen mit Behinderungen immer noch sehr oft in der Arbeitswelt konfrontiert sind, erleben sie häufig auch Ausgrenzung im Alltag. „Deshalb haben sich die Teilnehmer:innen der Demokratie-Werkstatt auch einen Vortrag zum Thema Umgang mit Hassreden und Anfeindungen gewünscht“, erklärt Bildungskoordinatorin Pia Egner, „und zwar in der realen Welt, aber auch in den sozialen Medien.“
Den jungen Leuten sei sehr bewusst, dass gelingendes soziales Miteinander auf gegenseitigem Respekt beruhe.
Martin Berg, Geschäftsführer der BWMK gGmbH und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) hatte sich bereits mehrfach öffentlich gegen rechtsextremistische Hetze und für ein klares Bekenntnis zu Vielfalt und Demokratie in unserer Gesellschaft ausgesprochen: „Menschen mit Behinderungen sind in allen Lebensbereichen ein wichtiger Teil unserer vielfältigen Gesellschaft und aus dieser nicht wegzudenken.“